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Gotesdienst zum 400. Jahrestag der Thronbesteigung der Dynastie Romanov

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Feier zum 400. Jahrestag der Thronbesteigung der Dynastie Romanov im Kreml in Moskau in Anwesenheit des Thronprätendenten.




Vorstellung der Zarenfamilie Nikolaus II. im Fernsehen zur Richtigstellung der sozialistischen Propaganda. Es werden authentische Zitate aus seinem Tagebuch vorgelesen und unterlegt mit vielen originalen, bisher unbekannten Filmaufnahmen. 








Dass die Kernfamilie Nikolaus II. ermordet wurde, ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist, dass so zu sagen im Sinne einer späteren nationalsozialistischen Sippenhaft sämtliche Mitglieder des Geschlechtes der Romanovs, deren die Kommunisten im Lande habhaft werden konnten, systematisch liquidiert wurden. Dieser Treibjagd sind an die 30 Mitglieder des Geschlechtes zum Opfer gefallen - vom Säugling bis zum Greis. Dabei wurden auch die später von den kommunistischen Gewaltregimen geübten Tötungsarten eingeübt (wie z. B. dass Stoßen von einer Klippe oder Fenster), die bis nach dem zweiten Weltkrieg praktiziert wurden. Ein anderes prominentes Opfer dieser Methode war Jan Masaryk, Sohn des ersten Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik und letzter nichtkommunistischer Außenminister der CSR im Jahre 1948.  Ein englischsprachiges Video aus dem russischen Fernsehen über die Mordlust der neuen Machthaber:








Ebenso wenig bekannt ist, das Nikolaus II. nicht der letzter Kaiser von Russland war. Zar hießen die russischen Monarchen bis zur Umbildung des Reiches zum Imperium, ab da war die korrekte Bezeichnung Imperator, zu deutsch Kaiser. Nach dem Wiener Kongress war er aber auch gleichzeitig Zar und zwar Zar von Polen. Im russischen heißt Königreich - "zarstwo" und das auf dem Wiener Kongress entstandene Königreich Polen heißt in der russsischen Amtssprache "zarstwo polskie" und der Monarch Zar (wie Zarstwo Bulgarskie für das Königreich Bulgarien). Diese Fehlbezeichnung Zar statt Kaiser im Deutschen ist vergleichbar der vielfach verwendeten deutschsprachigen Fehlbezeichnung "polnischer Adel" für die Szlachta der Res Publica und zeigt eindringlich, in wie weit die polnische Historiographie des XIX. und XX. Jahrhunderts die Begrifflichkeiten um deutschsprachigen Raum geprägt habe, denn bis heute wird überwiegend vom Zaren gesprochen wenn es um die Bezeichnung des russischen Kaisers geht.

Nikolaus II. dankte am 15. III. 1917 als Kaiser zu Gunsten seines jüngeren Bruders, Großfürsten Michael ab und verzichtete für seinen Sohn Alexej auf die Thronfolge.

Am Nachmittag des 15. März 1917 hat Nikolaus II, unter dem Druck der Generäle und Duma Vertreter, zu Gunsten seines Sohnes Alexej, mit dem Großfürsten Michael als Regent, abgedankt [nach: Crawford, Rosemary; Crawford, Donald: Michael und Natascha: Das Leben und die Liebe des letzten Zaren von Russland, London 1997, Weidenfeld & Nicolson,Seite 279-281]. Später jedoch am Abend, überdachte er seine Entscheidung. Alexej war schwer krank mit Hämophilie und Nikolaus fürchtete, wenn Alexej Kaiser wird, wird er von seinen Eltern getrennt werden [Quelle: dito, Seite 286]. Daher unterzeichnete er um 23.40 ein zweites Abdankungsdokument [Quelle: dito, Seite 287].  Darin erklärt Nikolaus II:

"Wir wollen nicht von unserem geliebten Sohn getrennt zu werden, Wir übergeben unsere Nachfolge Unsem Bruder Großherzogs Michael Alexandrowitsch und segnen ihn auf seiner Thronbesteigung" [Staatsarchiv der Russischen Föderation, 601/2100] und übergibt es um 23:40 Uhr an Gutschkow.

Die Deputierten der Duma bitten, der Kaiser möge in die Urkunde den Zusatz über den Eid des neuen Kaisers auf die Verfassung einfügen, was Nikolaus umgehend befolgt. Gleichzeitig unterzeichnet er Ukase über die Ernennung von Fürst Lwow zum Vorsitzenden des Ministerrates und von Großfürst Nikolai Nikolajewitsch zum neuen Oberbefehlshaber.

Um nicht den Eindruck zu erwecken, dass die Unterschriften unter dem Druck der angereisten Deputierten vollzogen sind, erhalten auf Vorschlag des Rates der Deputierten die Abdankungsurkunde das Datum des 15. März, 15 Uhr und die Ukase das Datum des 15. März, 14 Uhr. 

Juristisch, zwar ohne formelle Krönung aber faktischer Herrscher, war Michael als Kaiser Michael II. von Russland einen Tag im Amt und führte in dieser Zeit Regierungsgeschäfte, u. a. auch Verhandlungen mit der Duma über die durchzuführenden Reformen. Bereits am frühen Morgen des 16. III. 1917 Michael als "Kaiser Michael II" in Städten in ganz Russland verkündet und die Truppen, sofern es in der Kriegssituation möglich war, auf ihn vereidigt.

Auf Drängen von Fürsten Lwow, des adligen Kerenski und anderen Duma-Mitgliedern unterzeichnet Kaiser Michael II. jedoch bereits am Folgetag, den 3.Julianischen Kalenders16.Gregorianischen Kalenders März 1917 seine Verzichtsurkunde mit dem Aufruf, sich der Provisorischen Regierung unterzuordnen. Er trat von seinem wurde Amt zurück und dankte nicht ab (wobei es umstritten war, ob sein Bruder Mikolaus II. berechtigt war auf die Thronfolge seines Sohnes Alexej zu verzichten), und proklamierte seine Entscheidung über das weitere Bestehen der Monarchie einem späteren demokratisch legitimierten Entscheid des Volkes zu überlassen.

Er erklärte, dass er bereit sei, die Thronfolge anzutreten, sofern das Volk zu einem späteren Zeitpunkt dies in geheimen Wahlen entscheiden sollte. Die Herrschaft der Dynastie Romanov begann mit Michael I., der ebenfalls zum (damals noch) Zaren analog der Prozedur in der Adelsrepublik gewählt wurde. Allerdings erfolgte die Wahl von Michael I. durch die Bojarenduma und nicht die Gesamtheit des Adels.

Michael II. wurde  durch die Kommunisten bereits am 13. VI. 1918 am Verbannungsort Perm ermordet, seine Gattin, Sohn und Tochter konnten jedoch über die Ukraine fliehen. In bewährter Tradition, dass die Revolution ihre Kinder frisst, wurden die Mörder von ihren kommunistischen Parteifreunden als lästige Mitwisser später ebenfalls liquidiert.

Möglicher Thronfolger, wenn auch nicht in Übereinstimmung mit den Hausgesetzen des Hauses Romanov, sein Sohn Georg Michaelowitsch, Graf Brasov, starb bei einem Autounfall kurz vor seinem 21. Geburtstag im Jahr 1931 in Frankreich.

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